Es sind nun 11 Wochen seit dem Unfall vergangen. Nun liege ich im Bett und warte schon sehnsüchtig auf meinen Rollstuhl. Vorbei ist die Abhängigkeit der Schwestern und Besucher. Selbst in die Cafeteria besuchen, einen Kaffee bestellen und einen Kuchen genießen.
Am späten Vormittag öffnet der Lieferant die Türe meines Zimmers mit einem Hoffnungslächeln in seinem Gesicht, als er den Rolli reinschiebt. Ich lasse meine Ergotherapeutin rufen. Gemeinsam zeigen und helfen Sie mir in den Rollstuhl überzusetzen. Ein Trauerspiel, denn ich merke nun wieder dass mir die Kräfte für solcher Lapalie fehlen.
Ich sitze nun mit dem Rücken an der Lehne, das rechte Bein steht auf dem Boden. Das linke steife Bein mit Spitzfuß liegt nicht richtig auf dem Ausleger (Beinstütze). Das Bein ist zu lang. Ich bin zu groß - ein paar Zentimeter eines Durchschnittsmann in Deutschland. Doch der Rollstuhl ist ein Standardrollstuhl, konzipiert für Menschen mit einem laufenden Meter? Der Mitarbeiter der Sanitätshauses ist etwas ratlos und nimmt den Ausleger zum Austausch wieder mit.
Vier Tage später kam der Rollifachmann erneut und brachte mir ein handgefertigten Ausleger. Eine Verlängerung durch den Rollstuhlhersteller ist nicht vorgesehen und somit musste der Ausleger mit einem Schweisgerät verlängert werden.
Nun kann die erste Reise in die Cafeteria losgehen und ich bin stolz auf die ersten Meter in die Unabhängigkeit.
Schweißgebadet kehre ich von meinen ersten Ausflug zurück, meine Kraftreserven sind nun ausgeschöpft.